Klimawandel und Freiheit
Freiheit ist eine der wertvollsten Werte westlicher Zivilisationen. Freiheit ist keine Selbstverständlichkeit und jeder/jede Einzelne sollte Sorge dazu tragen und auch einen Beitrag an deren weiteren Fortbestand leisten.
Eine der Grundvoraussetzungen für Freiheit ist eine intakte Umwelt und ein einigermassen stabiles Klima. Der fortschreitende Klimawandel mit den bisher absehbaren Folgen, dürfte die Freiheit des Einzelnen je nach Stärke der Erderwärmung mehr oder weniger stark tangieren.
Deshalb wäre es klüger, wenn die Menschen bereits heute ihre Freiheiten auf freiwilliger Basis einschränken würden und/oder die Politik entsprechende Lenkungsmassnahmen beschliessen würde. Wie länger damit zugewartet und/oder wie zögerlicher gehandelt wird, um so einschneidender werden die von den Folgen des Klimawandels aufgezwungenen Beschneidungen der Freiheit sein.
Eigenverantwortung, persönliche Einschränkung und Verzicht
Wenn ein Mensch erkrankt und eine Möglichkeit sieht, seine Situation kurz-, mittel und/oder langfristig durch Einschränkungen und/oder Verzicht zu verbessern, dann wird er es ohne zu zögern tun. In dieser Situation nimmt dieser Mensch seine Eigenverantwortung wahr.
Wenn Menschen mit persönlichen Einschränkungen und/oder Verzicht dazu beitragen könnten, dass unsere Erde auch für zukünftige Generationen (d.h. unsere Kinder und Kindeskinder) eine gute Lebensgrundlage bleibt, dann wird es bereits schwieriger.
In unserer individualisierten Welt ist es offenbar immer schwieriger, Menschen zu solidarischem Handeln zu bewegen.
Appelle an die Eigenverantwortung des Einzelnen bringen ein paar Menschen dazu, ihr Verhalten zu hinterfragen und ev. zu ändern. Für eine nachhaltige Reduzierung der Treibhausgas-Emissionen wird das bei Weitem nicht reichen.
Verzicht wird heute mit Verlust gleichgesetzt. Verzicht kann aber neue Türen öffnen und zu einem Gewinn z.B. an Lebensqualität führen.
Klimawandel und Politik
Zumindest auf nationaler Ebene müsste den Politikern/Politikerinnen seit vielen Jahren bekannt sein, dass ein Klimawandel im Gang ist und der Mensch daran mitschuldig ist.
Um so mehr erstaunt es, wie hartnäckig ein paar Politiker/Politikerinnen ihre persönliche Meinung über die Erkenntnisse und Empfehlungen der Forscher/Forscherinnen stellen und entsprechend handeln. Dieses Verhalten kann man nur verstehen, wenn man genauer analysiert, wem die verhindernden Politiker verpflichtet sind: Nicht dem Volk oder dem Land, sondern durchwegs Organisationen mit wirtschaftlichen und/oder anderen Interessen.
Es erstaunt deshalb nicht, dass die Politik bei der Lösung der Probleme rund um das Thema 'Klimawandel' nur zögerlich vorankommt. Es bleibt zu hoffen, dass die Wähler/Wählerinnen bei den nächsten Wahlen genau hinschauen werden, wen sie ins nationale Parlament wählen wollen.
Klimawandel und Medien
Seit mehreren Jahrzehnten ist bekannt, das der Mensch Einfluss auf die Erderwärmung hat. Im Rückblick haben die grossen Medien (z.B. TV-Stationen) ihre Verantwortung nicht oder nur sehr ungenügend wahrgenommen. Es ist diesen Medien bis heute nicht gelungen, den Klimawandel so zu thematisieren und dessen Folgen so aufzuzeigen, dass die Menschen z.B. freiwillig auf 1-2 wöchige Ferienreisen ans andere Ende der Welt verzichten.
Wissenschaftlichen Sendungen (die sich nur zu einem kleinen Teil mit dem Klimawandel beschäftigen) wird auch 2019 immer noch massiv weniger Platz eingeräumt als z.B. Serien, Sportsendungen, seichter Unterhaltung oder Sendungen, welche zeigen, in welche ferne Länder die Liebe Menschen führte oder wohin Menschen ausgewandert sind. Selbstverständlich wird in solchen Sendungen das Angetroffene immer als Paradies dargestellt.
Und wer möchte das Paradies nicht gerne mit eigenen Augen sehen?
Die Folge ist, dass die Menschen dorthin fliegen und dabei unverhältnismässig viel Treibhausgase freigesetzt werden.
Unter dem Strich dürften grosse Medienhäuser (insbesondere TV-Stationen) mit ihren Sendungen, welche den Klimawandel seit Jahrzehnten zu wenig thematisieren, den Klimawandel eher anheizen als ihn dämpfen zu helfen.
Klimawandel und Wirtschaftswachstum
Die westlichen Gesellschaften sind stark abhängig vom Wachstum der Wirtschaft.
Wenn die Wirtschaft über längere Zeit nicht mehr wächst oder gar schrumpft, stehen weniger (oder zu wenig) Mittel z.B. für den Unterhalt der Infrastruktur, die sozialen Einrichtungen und/oder die Forschung zur Verfügung.
Da alle Ressourcen begrenzt vorhanden sind und wir seit Jahrzehnten zu viele Ressourcen verbrauchen, dürfte auch das Wirtschaftswachstums irgendwann an seine Grenzen stossen.
Nach unseren Recherchen beschäftigen sich erst ein paar wenige Ökonomen mit der Frage, was auf die Wachstumsgesellschaft, resp. Wachstumswirtschaft folgen wird.
Es wäre sicher nicht falsch, wenn sich im Zusammenhang mit dem Klimawandel bereits heute alle (d.h. Politik, Wirtschaft und Wissenschaft) vermehrt Gedanken zu dieser Frage machen würden.
Einen guten Überblick zum Thema vermittelt [
9].
Literaturhinweise zu dieser Seite:
Aktualisiert: 23.12.2019